Abwasser
Fremdeinleitung in Abwassersysteme: Eine ernste Bedrohung für Umwelt und Gesundheit
Gereinigtes Abwasser wird mit behördlicher Genehmigung in sogenannte Vorfluter, wie zum Beispiel die Ems, eingeleitet. In vielen Bereichen sind die Abwassernetze des Abwasserverband Mittleres Emstal, dem Gudensberg angeschlossen ist, in einem sogenannten Trennsystem organisiert. Hierbei werden Regen- und Schmutzwasser getrennt abgeleitet. Regenwasserkanäle sind oft direkt an Gewässer wie die Ems oder den Goldbach angeschlossen, was bedeutet, dass Schadstoffe durch eine Fremdeinleitung ungefiltert in diese Gewässer gelangen können.
Die Fremdeinleitung bringt zudem erhebliche Probleme für den Betrieb von Kläranlagen mit sich. Chemikalien, Fette und Öle können die Anlagen überlasten, indem sie die empfindlichen Mikroorganismen, die für die Abwasserreinigung wichtig sind, schädigen oder abtöten. Dadurch wird die Reinigungsleistung der Anlagen erheblich eingeschränkt, und es müssen zeitaufwendige und teure Maßnahmen ergriffen werden, um die Reinigung dennoch zu gewährleisten.
Für die Anwohner können die Folgen verheerend sein. Unzureichend gereinigtes Abwasser kann Krankheitserreger und Schadstoffe in die Umwelt und ins Trinkwasser freisetzen, was ein erhebliches Gesundheitsrisiko darstellt. Zudem steigen durch die zusätzlichen Belastungen die Betriebskosten der Kläranlagen, was möglicherweise zu höheren Abwassergebühren für die Bürger führt.
Zusätzlich kann die Fremdeinleitung unangenehme Geruchsbelästigungen verursachen, insbesondere durch nicht vollständig abgebautes organisches Material, was die Lebensqualität der Anwohner beeinträchtigt. Langfristig drohen auch Umweltschäden: Verschmutzte Gewässer können das natürliche Gleichgewicht stören und die Artenvielfalt gefährden. Dies betrifft sowohl die Tier- und Pflanzenwelt als auch die Freizeitmöglichkeiten in der Region.
Die Fremdeinleitung ist daher eine ernsthafte Bedrohung, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen gefährdet.
Fremdstoffe gehören nicht in Kanal, Abfluss und Toilette
Leiten sie keine Fremdstoffe in die Abwasserkanäle ein. Das gilt für die Abwasserkanäle im Haushalt wie Waschbecken und Toilette als auch im Außenbereich. Hier ist als Beispiel das Waschen des Autos zu nennen, bei dem Chemikalien ungefiltert in die Kanäle fließen. Natürlich gehören Farben oder Lacke nicht in den Abfluss oder die Toilette. Und auch Medikamente sollten über den Hausmüll entsorgt werden. Aber selbst das Entsorgen von Essensresten über die Toilette bringt Fette und Öle in die Abflusskanäle.
Die richtige Entsorgung
Wenn Sie Flüssigkeiten entsorgen möchten, gießen Sie diese in einen Gefrierbeutel oder eine Mülltüte. Verschließen Sie sie und entsorgen Sie dann alles in der Restmülltonne. Flüssige Speisen wie Suppen können Sie in eine dicke Papiertüte geben und diese dann entsorgen.
Chemikalien, Lösungsmitteln, Farben und Lacke können bei der mobilen Sonderabfallsammlung oder aber zu festen Terminen im Entsorgungszentrum Schwalm-Eder (Wabern) oder der Müllumschlagstation in Schwalmstadt entsorgt werden. Wandfarben und Dispersionsfarben können Sie einfach austrocknen lassen oder mit Zement, Katzenstreu oder Sägemehl verfestigen und in der Restabfalltonne entsorgen.
Einen Überblick, was wo entsorgt werden muss, gibt die Website der Abfallentsorgung im Schwalm-Eder-Kreis (www.a-lf.de ) oder aber die App der Abfallwirtschaft Lahn-Fulda. Dort finden Sie auch die Termine der Schadstoffsammlung und der Altreifensammlung. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises sowie kleine Gewerbebetriebe, bei denen nicht mehr als 500 kg Sonderabfall pro Jahr anfällt, haben bei diesen Sammlungen die Möglichkeit, Sonderabfälle kostenfrei abzugeben. Sie können jede Sammlung im Kreis nutzen.