Haushalt
Haushaltsrede 2025 der Bürgermeisterin
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste,
unsere Stadt ist stark, weil ihre Bürgerinnen und Bürger es sind – weil sich so viele Menschen bei uns freiwillig und mit viel Herzblut engagieren. Gerade in herausfordernden Zeiten, wie in diesen, zeigt sich der Wert des Ehrenamts und des Zusammenhalts in unserer Gemeinschaft besonders deutlich. Das Engagement in Vereinen, im Sport und in anderen gemeinnützigen Bereichen schafft Verbindungen, die unser soziales Gefüge stärken und unsere Stadt lebendig halten.
Doch müssen wir auch erkennen, dass das ehrenamtliche Engagement leider rückläufig ist. In Zeiten, in denen immer mehr Menschen vor großen beruflichen und familiären Herausforderungen stehen, sinkt die Zahl derer, die ihre Zeit und Energie in den Dienst der Gemeinschaft stellen können. Dies ist eine Entwicklung, die uns aufhorchen lässt und zeigt, wie wichtig es ist, dem Ehrenamt auch von städtischer Seite den Rücken zu stärken.
Jetzt stellen Sie sich sicherlich die Frage, warum ich Ihnen das erzähle? Wo es doch heute unter diesem Tagesordnungspunkt um die Einbringung des Haushaltsplans 2025 geht!
Der wahre Beweggrund für meine einleitenden Worte ist natürlich ein ganz anderer. Denn - ich möchte den Haushalt 2025 unter den Fokus „Förderung des Ehrenamts, Förderung von Sport und Vereinen“ stellen!
Mir und uns allen ist bewusst: Ohne die ehrenamtlich engagierten Menschen, die Zeit und Energie für Gudensberg aufbringen, wäre unsere Stadt nicht das, was sie heute ist.
Ihre Arbeit leistet einen unverzichtbaren Beitrag für unser soziales Miteinander, für die Förderung von Kindern und Jugendlichen, für das kulturelle Leben und für die Lebensqualität insgesamt. Sie – die vielen Ehrenamtlichen - ermöglichen es uns allen, von einem bunten und lebendigen Vereinsleben zu profitieren, und stärken so das Gemeinschaftsgefühl in Gudensberg. Und dafür möchte ich zu Beginn meiner Haushaltsrede nochmal ein großes Dankeschön sagen!
Vielen Dank an Sie alle, die sich jeden Tag, jede Woche für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen! Jeder von Ihnen ist eine Heldin, ein Held in unserer Stadt, die sie so liebenswert macht.
Und ich weiß, dass unsere Vereine ebenso, wie unser städtischer Haushalt von Inflation betroffen sind. Auch sie müssen mit steigenden Preisen bei gleichbleibenden oder sogar sinkenden Einnahmen große Herausforderungen überwinden. Aus diesem Grund haben wir im Magistrat entschieden, dass wir den Vereinen künftig ein bisschen mehr Vereinsförderung zukommen lassen sollten.
Meine sehr verehrten Damen und Herren Stadtverordnete, im Haushalt ist die Erhöhung der Vereinsförderung ab 2025 bereits eingerechnet und ich möchte Ihnen in der Dezembersitzung vorschlagen, die Vereinsförderrichtlinie anzupassen, um unseren Vereinen auch finanziell etwas mehr zu unterstützen.
Davon profitieren alle unsere Einwohnerinnen und Einwohner in Gudensberg und wir schaffen vielleicht eine kleine Entlastung für unsere vielen ehrenamtlichen Helden.
Diese Priorität ist nicht nur ein Zeichen der Anerkennung für das Geleistete, sondern auch ein zukunftsweisendes Investment in den sozialen Zusammenhalt und die Lebensqualität unserer Stadt.
Indem wir uns dafür einsetzen, das Ehrenamt zu stärken, geben wir nicht nur denen, die sich bereits engagieren, wertvolle Unterstützung, sondern laden auch neue Menschen ein, sich für unsere Gemeinschaft einzusetzen. So können wir gemeinsam dafür sorgen, dass Gudensberg weiterhin eine lebendige und solidarische Stadt bleibt.
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, liebe Stadtverordnete und Gäste, bevor ich Ihnen gleich detailliert den Haushaltsplan präsentiere, freue ich mich zu betonen, dass es uns auch in diesem Jahr gelungen ist, einen ausgewogenen und nachhaltigen Haushalt zu gestalten. Ein Haushalt, der den Herausforderungen gerecht wird und die richtigen Weichen für eine lebenswerte Zukunft unserer Stadt stellt.
Ich möchte aber zu Beginn auch betonen, dass im ersten Entwurf ein Defizit über rund eine halbe Millionen Euro verzeichnet war. Die Einnahmen, aber auch die Ausgaben dann einzeln auf den Prüfstand zu stellen und zu überlegen und zu priorisieren, welche Sparpotentiale wir noch ausschöpfen können gelingt mit unserem wunderbaren Team im Rathaus in akribischer Kleinarbeit. Jeder einzelne ist aufgerufen nochmal genau zu prüfen, wo Ausgaben reduziert und Einnahmen optimiert werden können ohne Gebühren- oder Steuererhöhungen vorzunehmen.
Es ist gelungen und dafür bedanken ich mich bei allen unseren MitarbeiterInnen der Stadt Gudensberg, die mit ihrem motivierten und unermüdlichen Einsatz jeden Tag dazu beitragen unsere Stadt noch etwas besser und hübscher zu machen. Stellvertretend geht heute Abend mein Dank an unsere Kämmerin Katharina Engelbrecht, die mit Sicherheit bei der Aufstellung des Haushaltsplanes den unbeliebtesten Job hat. Zahlen einsammeln, Kostenreduzierungen kommunizieren, Projektstreichungen vorschlagen. Ich bin froh, dass wir so eine kompetente und motivierte Mitarbeiterin haben, die ihren Job gerne macht. Und ich bin froh, dass unsere Kolleginnen und Kollegen immer so viele innovative Ideen haben und auch nicht demotiviert werden, wenn wir uns nicht alles davon leisten können. Ein starkes Team für Gudensberg! Darauf können wir alle stolz sein! Ich bin es jeden Tag aufs Neue!
Aber nun zurück zum Haushaltsentwurf:
Ich habe Ihnen eben von der Einspararbeit berichtet. Wir arbeiten ja schon seit September an der Aufstellung und Kalkulation des Haushaltes. Leider sind die Zahlen des aktuellen Finanzplanungserlasses erst Anfang letzter Woche – quasi zur Beratung des fertigen Entwurfs im Magistrat - eingegangen. Hierdurch hat sich nochmal eine zusätzliche Entlastung im Ergebnishaushalt ergeben, die wir aber sicherlich als Rücklage in künftigen Jahren gut gebrauchen werden.
Dennoch bin ich nach wie vor unzufrieden mit dem kommunalen Finanzausgleich. Wenn ich in der Zeitung lese, dass man sich in unserer Landeshauptstadt darüber freut, dass die zu verteilende Ausgleichsmasse nie so hoch war, wir für das kommende Jahr, hört sich das erst einmal gut an. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Kommunen und vor allem auch die Landkreise immer mehr Aufgaben von Land und Bund zugewiesen bekommen. Und das ohne finanziellen Ausgleich! Ein Beispiel ist ja nur die Ganztagsbetreuung in der Grundschule. Vom Land initiiert und der Kreis muss gucken, wie er es mit den wenigen zugewiesenen Mitteln finanziert.
Am Schluss kommt das zusätzlich benötigte Geld aus der Kreis- und Schulumlage. Und wer bezahlt diese? Die Kommunen – also auch wir als Stadt Gudensberg.
Blicken wir nun zu den Haushaltszahlen:
Bei einem Gesamtbetrag der Erträge in Höhe von 27.016.900 € und den dagegen gestellten Aufwendungen in Höhe von 26.904.000 €, entsteht im vorliegenden Entwurf voraussichtlich ein Überschuss in Höhe von 112.900 € - im ordentlichen Ergebnis. Das außerordentliche Ergebnis beträgt 31.500 €. Somit ergibt sich ein Gesamtjahresergebnis dann folglich mit einem Überschuss in Höhe von 144.400 €.
Ein Überschuss von über 100.000 € im Ergebnishaushalt ist in der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Deutschland tatsächlich mehr als erfreulich. Dass dieser Überschuss zustande gekommen ist, zeigt, dass wir effektiv arbeiten und stets eine sparsame Haushaltsführung anstreben.
Die Entscheidung, diesen Betrag nicht zu verplanen, sondern als Überschuss auszuweisen und somit anzusparen, ist eine kluge Vorsichtsmaßnahme, da er als Reserve für potenziell schwierige wirtschaftliche Zeiten dienen kann. So kann die Stadt handlungsfähig bleiben und unerwartete Herausforderungen besser bewältigen.
Bevor ich Ihnen in den nächsten Minuten einen Überblick darüber gebe, wie diese Zahlen zu Stande kommen, möchte ich noch darauf aufmerksam machen, dass der Haushalt in diesem Jahr auch etwas anders aussieht. Das Layout wurde grundlegend überarbeitet, um Ihnen die Informationen noch übersichtlicher und zugänglicher zu machen. Mehr Grafiken und klare Übersichten helfen dabei, die Struktur und die Inhalte des Plans auf einen Blick zu erfassen. Zusätzlich haben wir an einigen Stellen Kennzahlen eingefügt, die das Zahlenwerk ergänzen und für noch mehr Transparenz sorgen.
Besonders stolz sind wir darauf, dass der Plan nun interaktiv gestaltet ist. Das bedeutet: Sie können sich über einen Link auf unserer Homepage ab sofort direkt in den Haushaltsplan hinein klicken – sie können die Kennzahlen und Ansätze jedes einzelnen Teilhaushaltes einsehen bis auf die Produktebene. Auch diese ganzen Zahlen sind dann wieder mit grafischen Darstellungen ergänzt. So können sie auf einfache Weise genau die Details entdecken, die für Sie wichtig sind.
Wir möchten Ihnen damit einen Einblick in unserer Haushaltszahlen verschaffen, der nicht nur für uns, sondern auch für Sie, die politischen Entscheidungsträger und die Bürgerinnen und Bürger, verständlich und transparent ist.
Nun komme ich zu den Zahlen unseres Ergebnishaushaltes:
Personal- und Versorgungsaufwendungen
Beginnen möchte ich mit den Personal- und Versorgungsaufwendungen, die insgesamt 10.547.600 € betragen und damit um rund 170.000 € gegenüber dem Vorjahr gesenkt werden konnten. Diese Einsparung resultiert zum einen aus der Entscheidung, die Personalabrechnung an einen externen Dienstleister zu übergeben, wodurch interne Kosten reduziert wurden. Diese Anpassungen sind das Ergebnis unserer Bemühungen, effiziente Verwaltungsstrukturen zu schaffen und die städtischen Finanzen gezielt zu entlasten – ohne dabei die Qualität unserer Dienstleistungen zu beeinträchtigen.
Zum anderen konnten wir im Bereich der Kindertagesstätten Personalkosten einsparen, weil sich die Kinderzahlen in 2025 reduzieren – auf die Details hierzu komme ich im Verlauf noch zu sprechen.
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
Auch die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen konnten wir deutlich reduzieren – sie verringern sich insgesamt um 360.300 €. Diese Einsparung basiert auf mehreren Maßnahmen, die ich gerne kurz erläutern möchte:
a. Energiekosten: Unsere Energiekosten veranschlagen wir mit rund 550.000 €, im Vorjahr lagen diese noch bei 622.000 €. Die Stabilisierung der Energiepreise sowie unsere Mitgliedschaft in der KEAM ermöglichen uns besonders vorteilhafte Konditionen. Zusätzlich setzen wir auf einen bewussten und sparsamen Umgang mit Energie, was sich positiv auf die Kosten auswirkt.
b. Einsparungen im Bereich Rohstoffeinkauf: Bisher haben wir Frischwasser vom Gruppenwasserwerk bezogen, um einen Großverbraucher zu versorgen. Ab März 2025 erfolgt die Belieferung und Abrechnung dieses Verbrauchers jedoch direkt durch das Gruppenwasserwerk. Diese Umstellung bringt eine Reduzierung der Ausgaben aber auch der Einnahmen mit sich.
c. EDV und IT: Die laufenden Ausgaben für EDV und IT bleiben im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert und belaufen sich auf rund 340.000 €. Hier setzen wir auf eine konstante Ausstattung, die unseren Mitarbeitenden eine zuverlässige digitale Infrastruktur bietet.
d. Fortbildungskosten: Für die Fortbildung unserer Mitarbeitenden haben wir 53.000 € eingeplant. Wir sind überzeugt, dass gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig zur Effizienz und Qualität unserer Arbeit beitragen. Dieser Einsatz zahlt sich aus: Für das Jahr 2025 können wir dank interner Kompetenzen rund 50.000 € weniger für externe Beratungsleistungen einplanen.
Abschreibungen
Die Abschreibungen belaufen sich auf insgesamt 2.913.000 € und steigen somit um 92.350 € im Vergleich zum Vorjahr an. Der Grund hierfür liegt in der Fertigstellung investiver Maßnahmen, die nun abschreibungswirksam werden. Ab dem kommenden Jahr wird dabei insbesondere das sanierte Hallenbad sowie das fertiggestellte G1 einen größeren Anteil an den Abschreibungen ausmachen.
Kindertageseinrichtungen
Das Defizit im Bereich der Kindertageseinrichtungen beläuft sich in der Planung auf rund 2.562.000 €, was eine deutliche Reduzierung gegenüber dem Vorjahreswert von 2.959.000 € darstellt. Knapp 400.000 € günstiger.
Diese Entlastung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Planzahl der betreuten Kinder von 327 auf 292 gesunken ist, was auch die Personalaufwendungen entsprechend verringert. Zusätzlich sind im Jahr 2025 keine größeren Instandhaltungsmaßnahmen im Bereich der Kitas erforderlich, was die Ausgaben weiter reduziert.
Auch der Zuschuss, den die Stadt pro Kind und Monat finanziert, sinkt entsprechend von 754,61 € auf 731,03 €. Diese Entwicklung zeigt, dass wir mit einem verantwortungsvollen Einsatz der Mittel unsere Einrichtungen weiterhin zuverlässig betreiben und den Bedarf decken können.
Nichtsdestotrotz sind 2,56 Mio. € eine Menge Geld für eine Kommune unserer Größenordnung. Die Kindertageseinrichtungen sind nach wie vor der größte defizitäre Bereich in unserem Haushalt.
Mein Apell richtet sich hier nach wie vor an unser Land! Denn wenn wir endlich eine echte kostenfreie Kinderbetreuung hätten, könnten wir viele unserer Investitionen ohne Fördermittel und somit ohne zusätzliche Bürokratie abarbeiten.
Mit 2,5 Mio. € Einsparungen pro Jahr, könnten wir z.B. alle 3 Jahre unser Hallenbad sanieren. Oder alle 2 Jahre ein Kommunikationszentrum, wie das G1 bauen. Ich habe mich bewusst auf Beispiele bezogen, die wir schon in der Umsetzung haben. Aber ich weiß, dass es noch einige weitere Wünsche aus verschiedenen Stadtteilen, den Vereinen und der Bürgerschaft sowie von unseren Kindern gibt, die wir leider in den kommenden Jahren neben dem Städtebauförderprogramm und der Dorferneuerung noch nicht in Angriff nehmen können. Für diese Wünsche müssen wir einfach – so wie wir es auch von Zuhause kennen – noch etwas abwarten, bis wir dafür genug gespart haben.
Kommen wir zur
Kranken- und Tagespflege:
Im Bereich der Kranken- und Tagespflege verzeichnen wir sowohl höhere als auch reduzierte Defizite in verschiedenen Teilbereichen:
In der Krankenpflege steigt das Defizit auf 143.500 €. Hauptursache für diesen Anstieg sind höhere Personalaufwendungen in Höhe von 71.000 €, die sich insbesondere durch die nach Tarifrecht angepassten Rufbereitschaftspauschalen ergeben. Zusätzlich fallen für die Ausleihe von Personal an die Nachbargemeinde Niedenstein weitere Kosten in Höhe von 24.000 € an. Zusammen ergibt sich daraus eine Kostensteigerung von insgesamt 95.000 € im Bereich der Krankenpflege. Eine ambulante Krankenpflegstation als Kommune zu betreiben ist nicht unbedingt üblich und gehört auch nicht zu den Kernaufgaben einer Stadt. Dennoch sind wir uns mit Niedenstein einig, dass dieser Service eine wichtige Einrichtung für die Daseinsvorsorge unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger ist, die sonst nicht mehr alleine in ihrem Zuhause leben könnten. Dennoch müssen wir die Kosten genau unter die Lupe nehmen und überlegen, wie wir den Betrieb künftig ausrichten können, um das Defizit so gering wie möglich zu halten.
Im Gegensatz dazu sinkt in der Tagespflege das Defizit um 26.400 € und beläuft sich nun auf lediglich 34.650 €. Diese positive Entwicklung ist auf eine Steigerung der Gebühreneinnahmen um rund 50.000 € zurückzuführen. Und wenn wir in unseren Räumlichkeiten noch mehr Platz hätten, könnten wir hier noch wirtschaftlicher arbeiten. Insofern glaube ich, dass wir es uns im kommenden Jahr erlauben sollten über Optimierungen auch in diesem Bereich nachzudenken.
Trotz der finanziellen Herausforderungen, möchte ich nochmals betonen: Die Bedeutung dieser beiden Einrichtungen für das Wohlbefinden unserer Bürgerinnen und Bürger bleibt unbestritten. Insbesondere die Menschen, die auf pflegerische Unterstützung angewiesen sind, profitieren von der Kranken- und Tagespflegestation, die eine wesentliche Stütze in der Gesundheitsversorgung und für das soziale Wohlergehen in Gudensberg darstellt. Unsere Verpflichtung ist es, die hohe Qualität dieser Pflegeleistungen auch weiterhin sicherzustellen. Gemeinsam müssen wir Lösungen finden, um die finanzielle Stabilität dieser wertvollen Einrichtungen langfristig zu sichern.
Umlagen und Zuweisungen
Ein weiterer wichtiger Posten im Haushalt sind die Umlagen und Zuweisungen, insbesondere die Kreis- und Schulumlage, die wir jährlich an den Schwalm-Eder-Kreis zu entrichten haben. Diese Umlagen werden auf Basis unserer steuerlichen Einnahmen berechnet, zu denen Grundsteuer, Gewerbesteuer sowie die sogenannte Schlüsselzuweisung zählen.
Im Detail bedeutet dies:
- Die Kreisumlage steigt von 4.720.000 € im Jahr 2024 auf dann 5.090.000 € im Jahr 2025. Hierbei berücksichtigt ist bereits vorsorglich eine 1%-Steigerung des Kreisumlagehebesatzes.
- Die Schulumlage vermindert sich von 2.530.000 € im Jahr 2024 auf sodann 2.480.000 € im Jahr 2025 – bei der Annahme, dass hier der Hebesatz gleichbleibend sein wird.
Die steigende Kreisumlage stellt eine zusätzliche Belastung für unseren Haushalt dar, doch sie ist essenziell für die Finanzierung übergeordneter kommunaler Aufgaben und trägt so zur Sicherung und Verbesserung der Infrastruktur und Bildungsangebote auch in Gudensberg bei.
Kommen wir nun zu den
laufenden Einnahmen:
Diese werden insgesamt um rund 170.000 € ansteigen. Diese Entwicklung setzt sich aus verschiedenen Teilbereichen zusammen:
Privatrechtliche Leistungsentgelte: Diese Einnahmen erhöhen sich um etwa 30.000 €. Grund hierfür sind unter anderem die Anpassungen der Mieten für städtische Mietobjekte sowie die Einnahmen aus der Untervermietung des Objekts Grabenweg 7 (Kita Familienzentrum) an den Landkreis und damit an die Grundschule, die große Raumnot hat, was uns sicherlich in 2025 auch noch beschäftigen wird – in unserem Haushaltsentwurf aber noch keine Rolle hat.
Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte: Ein zusätzlicher Beitrag zu den laufenden Einnahmen resultiert u.a. aus der kürzlich beschlossenen Verbesserung des Deckungsbeitrags im Bereich Friedhof.
Steuern und Zuweisungen:
Die Anteile an der Einkommen- und Umsatzsteuer sind für 2025 mit einer moderaten Steigerung von rund 3 % eingeplant.
Die Gewerbesteuer hingegen haben wir vorsichtiger veranschlagt. Für das Jahr 2024 war aufgrund der hohen Erträge aus dem Vorjahr ein Ansatz von 2,9 Mio. € vorgesehen. Bisher konnten wir jedoch nur 80 % davon erreichen. Dementsprechend haben wir für 2025 eine deutliche Herabsetzung des Ansatzes vorgenommen und die Gewerbesteuereinnahmen mit 2,6 Mio. € angesetzt.
Die Schlüsselzuweisung, wie bereits oben erwähnt, ist mit 6,146 Mio. € eingeplant. Im Vorjahr konnten wir hier lediglich 5,54 Mio. € im Haushalt ansetzen.
Investitionen:
Kommen wir nun zu den geplanten Investitionen.
Und lassen Sie uns dazu nochmal kurz außerhalb der Haushaltsplanung gedanklich die Investitionen der Vergangenheit sowie der Zukunft zusammentragen.
Wir haben in der Zeit von 2018 – 2030 das Städtebauförderprogramm mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von aktuell rund 30 Mio. €. Wir haben die Sanierung des Hallenbades mit rund 7,5 Mio. €. Das Dorfentwicklungsprojekt mit schätzungsweise rund 1,5 Mio. €.
Sowie weitere Investitionsvorhaben für Klima- und Hochwasserschutz, DGH und KiTa in Maden sowie Beschaffung für Fahrzeuge, EDV, Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten und kleinere Infrastrukturmaßnahmen. Wenn wir also den Zeitraum von 2018 bis 2030 betrachten, also den Zeitraum bis Dorferneuerung und Städtebauförderung abgeschlossen sind, dann kommen wir innerhalb von 12 Jahren auf ein Investitionsvolumen von Minimum 60 Mio. €! Finanziert durch mind. 60-70 % Fördermittel und der Rest größtenteils aus Eigenkapital. Das ist eine beachtlich starke Leistung für unsere Finanzwirtschaft. Darauf sollten wir verdammt stolz sein.
Das Investitionsvolumen der Vorjahre lag in 2024 bei 8.510.500 €, in 2023 bei 10.349.870 € und in 2022 bei 10.300.600 €. Im Schnitt also immer so bei 9-10 Mio. €. Das Investitionsprogramm für 2025 haben wir maßgeblich zurückgefahren. Es umfasst ein Gesamtbudget von lediglich 3.840.700 €.
Sie werden sich jetzt fragen, warum wir das machen? Wir haben doch noch so viele Projekte aus den verschiedenen Programmen vor uns.
Diese starke Reduzierung ist eine bewusste Entscheidung! Viele Projekte wurden in den vergangenen Jahren angefangen, konnten aber noch nicht abgeschlossen werden. Auch vor dem Hintergrund der Finanzierbarkeit war es mir – war es uns wichtig uns zunächst auf die Abarbeitung der laufenden Maßnahmen zu fokussieren. Wir haben also in der Verwaltung auch im Investitionsprogramm den Rotstift angesetzt und viele neue Maßnahmen in die Jahre ab 2026 verschoben oder sogar neue Ideen zunächst ganz gestrichen.
Die Etats für große Bauprojekte wie das Hallenbad, den Umbau des Bauhofs, die Erschließung des Gewerbegebiets sowie verschiedene Projekte im Rahmen des Städtebauförderprogramms (ISEK) wurden bereits zu großen Teilen in den vergangenen Jahren veranschlagt, konnten jedoch bislang nicht vollständig abgeschlossen werden.
Daher müssen wir neben den neu angesetzten 3,84 Mio. € auch Haushaltsreste in Höhe von rund 14 Mio. € übertragen, um diese Projekte weiterzuführen.
Demgegenüber stehen erwartete investive Einzahlungen aus Zuschüssen, Grundstücksverkäufen und anderen Einnahmequellen in Höhe von 4,27 Mio. € für 2025 sowie Restmittel aus Vorjahren in Höhe von 7,47 Mio. €.
Die bedeutendsten neuen Maßnahmen im Jahr 2025 sind:
- Baumbepflanzung im Rahmen des KfW-Programms „444 – Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ (290.000 € in 2025, weitere 250.000 € in 2026): Das Ziel dieses Programms ist es, die lokale CO₂-Bindung zu erhöhen, die Biotop- und Artenvielfalt zu fördern sowie den Wasserrückhalt zu verbessern. Hierzu gehören die naturnahe Gestaltung von Grünflächen, die Pflanzung von Stadtbäumen und die Schaffung von Naturoasen in innerörtlicher oder Ortsrandlage von Siedlungsgebieten.
- Sanierung des Hochbehälters Günthersberg
(200.000 € in 2025, weitere 800.000 € in 2026):
Der Hochbehälter am Günthersberg ist der letzte im Stadtgebiet, der noch nicht saniert wurde. Die Sanierung ist notwendig, da sich die Fliesen an den Einstiegswänden großflächig von der Wand gelöst haben und drohen herunter zu fallen. Darüber hinaus sind die Behälterkammern nicht mehr ausreichend dicht, so dass Wasser aus den Kammern in die Behältervorräume dringt.
- Modernisierung des Fuhrparks im Bauhof (195.000 €): Um den neuen Anforderungen an die Grünflächenpflege – insbesondere im Hinblick auf Biodiversität und Insektenschutz – gerecht zu werden, erfolgt eine Anpassung der Maschinen, einschließlich der Anschaffung von Nullwendekreismähern und eines Unkrautbekämpfungsgeräts. Durch den zusätzlichen Nullwendekreismäher ist angedacht, ein oder zwei der derzeit im Einsatz befindlichen Aufsitzmäher in den kommenden Jahren nicht zu ersetzen. Dadurch könnten sich in den kommenden Jahren die notwendigen Investitionen deutlich reduzieren.
- Erweiterung und Modernisierung der IT-Infrastruktur (150.000 €): In den Jahren 2025/2026 steht der turnusmäßige Austausch der zentralen IT-Infrastruktur, einschließlich der Server, an. Dieser Austausch ist notwendig, um die Leistungsfähigkeit der Hard- und Software an die sich ständig ändernden Anforderungen anzupassen und gleichzeitig die zukünftigen Anforderungen, die in den nächsten fünf Jahren zu erwarten sind, zu berücksichtigen.
Im Rahmen dieser Maßnahme wird die aktive Netzwerk-Hardware sowohl im Rathaus als auch im Bauhof modernisiert und auf den neuesten Stand gebracht. Ein wesentlicher Bestandteil dieses Projekts ist zudem die Erweiterung der WLAN-Infrastruktur. Dazu gehören die Anbindung der Kitas, des G1 Kommunikationszentrums, der Feuerwehr sowie des Bauhofs an das zentrale Rathausnetz. Ein Aufschub dieser Maßnahmen ist aus technischen und betrieblichen Gründen nicht möglich, da dies die Sicherheit des gesamten IT-Betriebs gefährden würde. Es ist unerlässlich, diese Investitionen zügig umzusetzen, um einen reibungslosen und sicheren Betrieb in der Verwaltung sowie in den anderen städtischen Einrichtungen weiterhin zu gewährleisten.
- Bauliche Optimierung des Feuerwehrhauses Deute (300.000 €): Der technische Prüfdienst hätte uns in 2023 das Feuerwehrhaus beinahe abgeschlossen. Um das zu verhindern haben wir den früheren Jugendraum als Umkleidekabine für unsere Kameradinnen und Kameraden bereitgestellt. Aber auch unsere jüngsten Feuerlöwen sowie die Jugendfeuerwehr haben hier ihre Spinde eingerichtet. Der Feuerwehrstandort verfügt lediglich über eine einzige Toilette für alle. Es gibt außerdem keine Duschen für unsere Einsatzkräfte nach einem Einsatz. Daher wurden für die Neuausrichtung des Feuerwehrstandortes in Deute bis 2026 rund 300.000 € zunächst ohne Förderung zur Verfügung gestellt.
- Start der Arbeiten am ehemaligen Hessischen Hof (100.000 €, 240.000 € bereits aus 2024): Wir haben uns gemeinsam dafür entschieden die Neuausrichtung des Hessischen Hofes als Kommune in die Hand zu nehmen. Nach einer umfangreichen Beratung in den städtischen Gremien sowie einer Bürgerumfrage liegt der Fokus eindeutig auf der Fortführung einer Gastronomie. Eine Potentialstudie liegt uns vor, inzwischen auch eine weiterreichende Investitionskostenschätzung für weitere Hotelzimmer. Nun ist es an der Zeit die Pächtersuche anzugehen, was heute Abend ja auch noch ein Beratungspunkt hier in der Stadtverordnetenversammlung ist.
Einig sind wir uns nach wie vor, dass wir nur dann selbst als Kommune in den Hessischen Hof mit Mitteln aus der Städtebauförderung investieren, wenn wir keinen dritten Investor finden und dafür aber einen wirklich guten Pächter. - Für die Beteiligung an einer evtl. Energiegenossenschaft wurden vorsorglich 500.000 € eingeplant: Mit dieser Beteiligung können wir aktiv zum Ausbau nachhaltiger Energiequellen in unserer Region beitragen. Darüber werden wir aber noch gesonderte Beratungen in den städtischen Gremien führen.
Wie Sie hören: Gudensberg investiert – vor allen Dingen in Projekte, die langfristig zur positiven Entwicklung unserer Stadt beitragen. Nach vielen vielen Jahren, in denen dafür unser angespartes Eigenkapital verwendet wurde, wussten wir auch, dass unsere Rücklagen irgendwann an ihrer Belastungsgrenze kommen.
Die Veräußerung unserer Gewerbegrundstücke sowie der Grundstücke im Konzeptvergabeverfahren verzögert sich aktuell vor Allem aufgrund der derzeit hohen Baukosten.
Aus diesem Grund haben wir zur Absicherung unserer Liquiditätsströme – ich erinnere an 60 Mio. in 12 Jahren - in diesem Jahr eine Zwischenfinanzierung von rund 2,5 Mio. € einkalkuliert, um die bisher angefangenen sowie die neuen notwendigen Investitionen (Städtebau-ISEK, Dorferneuerung, Hallenbad, etc.) tätigen zu können.
Bei all unseren geförderten Projekten erhalten wir die Zuschüsse zu großen Teilen erst nach Abschluss und Abrechnung der Projekte. Das bedeutet, dass wir zunächst in Vorleistung gehen müssen. Genauso verhält es sich mit den Einnahmen aus Grundstücksverkäufen, die zwar gesichert sind, aber erst in den Folgejahren tatsächlich auf unserem Konto eingehen.
Eine vorübergehende Fremdfinanzierung in Form eines Investitionskredits hilft, diese zeitliche Differenz zu überbrücken und weiterhin handlungsfähig zu bleiben.
Wir wollen unsere zukunftsorientierten Maßnahmen und den Fortgang des Infrastrukturausbaus in Gudensberg sicherstellen. Die geplanten Investitionen sind essenziell, um langfristige Verbesserungen und Wachstum für unsere Stadt zu sichern. Dies erhöht nicht nur die Lebensqualität in Gudensberg, sondern stärkt auch die wirtschaftliche und strukturelle Widerstandsfähigkeit unserer Stadt.
Wir haben das unter Berücksichtigung aller planbaren Bauprojekte für die künftigen Jahre durchgerechnet und sichern den Liquiditätsfluss nachhaltig ab, wenn der Baupreisindex sich stabilisiert und wir wieder unsere bereitgestellten Grundstücke vermarkten können. Der Gesamtbetrag der Fremdfinanzierung der Stadt Gudensberg beträgt dann rund 4,1 Mio. € bei über 60 Mio. € Investitionsvolumen von 2018 bis 2030. Dies entspricht einer Fremdkapitalquote von 4,8 % (bei einer Bilanzsumme von 85 Mio. €).
Unter Berücksichtigung aller eben benannten Zahlungsströme wird der geplante Kassenbestand zum 31.12.2025 dann voraussichtlich bei rund 1 Mio. € liegen.
Ich freue mich, dass wir im Vergleich zu umliegenden Kommunen so gut dastehen!
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste,
nachdem wir nun einen Blick auf die wichtigsten Haushaltspositionen geworfen haben, möchte ich – wie eingangs meiner Rede bereits betont - besonders die Bedeutung unserer sozialen und gemeinschaftlichen Projekte hervorheben, die ein Herzstück unserer Stadt darstellen. Das Ehrenamt, die Vereinsarbeit und der Sport in Gudensberg tragen nicht nur zur Lebensqualität bei, sondern sind auch unerlässlich für das Zusammenwachsen unserer Gesellschaft.
Spielplätze
Spielplätze und Kinderbetreuung sind ein solches Beispiel: Wir betreiben derzeit 14 Spielplätze, die ein wichtiger Bestandteil der Lebensrealität unserer Familien sind. Für das Jahr 2025 haben wir einen Zuschussbedarf von rund 132.000 € für die laufenden Kosten der Spielplätze eingeplant. Gleichzeitig stellen wir im investiven Bereich 145.000 € für die Anschaffung neuer Spielkombinationen auf den Spielplätzen an der Breslauer Straße in Gudensberg sowie in Dorla bereit.
Vereinsförderung
Ein weiterer Fokus liegt auf der Förderung der Vereine, die einen unverzichtbaren Beitrag zu unserem sozialen Leben leisten. Die Vereinsförderrichtlinie wurde überarbeitet und wir möchten den Ansatz für 2025 um 15.000 € erhöhen, was fast einer Verdopplung des bisherigen Betrags entspricht. Darüber hinaus stellen wir 10.000 € für Investitionszuschüsse der Vereine zur Verfügung. Diese Förderung ist ein wichtiger Baustein, um den Ehrenamtlichen in unserer Stadt auch die nötige Unterstützung zukommen zu lassen und die Vereinsarbeit auf solide Beine zu stellen.
Sportstätten
Im Bereich des Sports haben wir ebenfalls Maßnahmen getroffen. Der Zuschussbedarf für die Sportstätten in Gudensberg beläuft sich auf etwa 169.000 € für den Betrieb von sieben Sportstätten. Die Bereitstellung dieser Mittel gewährleistet, dass unsere Sporteinrichtungen weiterhin ein Ort der Begegnung und des aktiven Austauschs bleiben.
Hallenbad und Naturbad
Wir warten schon so lange darauf, nun soll es Wirklichkeit werden: Die Wiedereröffnung des Hallenbads. Nach umfassenden Sanierungsmaßnahmen ist die geplante Wiedereröffnung für Oktober 2025 vorgesehen, und wir kalkulieren ein Defizit von rund 160.000 € ein. Ab 2026, wenn das Hallenbad vllt. Testweise ganzjährig geöffnet wird – so der aktuelle Wunsch im Haupt- und Finanzausschuss - wird das Defizit bei etwa 240.000 € liegen. Aber die positive Wirkung dieses Projekts ist unumstritten: Endlich können Kinder wieder vor Ort Schwimmen lernen, Schüler haben die Möglichkeit das Bad zu nutzen und die Schwimmvereine können endlich wieder trainieren.
Das Naturbad wird mit einem Defizit von 190.000 € veranschlagt. Hier gibt es keine gravierenden Änderungen.
Trotz der defizitären Situation sowohl beim Hallenbad, als auch beim Naturbad, dürfen wir nicht vergessen, wie unerlässlich diese Einrichtungen für die Erholung und das Freizeitangebot unserer Bürgerinnen und Bürger sind. Sie bieten nicht nur die Möglichkeit zur sportlichen Betätigung, sondern auch wertvolle Orte der Entspannung und des sozialen Austauschs.
G1 Kommunikationszentrums
Nach der Inbetriebnahme des G1 beträgt der Zuschussbedarf für selbiges im kommenden Jahr rund 150.000 €. Mit dieser Einrichtung bieten wir unseren ehrenamtlich Tätigen endlich einen zentralen Ort der Begegnung und des Austauschs – ein Ort, an dem die Menschen zusammenkommen und sich vernetzen können. Ein Ort an dem mir das Herz aufgeht, wenn ich sehe, wie dort die unterschiedlichen Interessengruppen, Vereine, Jung, Alt, einfach die Menschen unserer Stadt zusammenkommen. Dieses Gebäude fördert den Zusammenwachs unserer Gesellschaften in Gudensberg. Ich bin überzeugt, dass wir durch diese attraktiven Räumlichkeiten unserem Demokratieempfinden einen positiven Schub geben. Denn Akzeptanz entsteht durch Begegnung und daher konnte der Name nicht besser passen: G1 – Gemeinsam eins!
Hebesätze
Ein weiterer Punkt, den ich in diesem Zusammenhang ansprechen möchte, betrifft die Hebesätze. Dass der Hebesatz der Gewerbesteuer nach der Anpassung in diesem Jahr nun erstmal wieder konstant bleibt, ist für mich ein unbestrittenes Thema. Unsere Unternehmen in Gudensberg die dies betrifft, sollen sich auf stabile Abgaben verlassen können. Daher werden sie keine zusätzlichen finanziellen Belastungen durch eine Steuererhöhung erfahren müssen.
In dem Bereich der Grundsteuer A und B ist das etwas komplizierter. Durch die Grundsteuerreform wird eine Anpassung der Hebesätze für die Grundsteuer A und Grundsteuer B erforderlich. Diese Anpassung erfolgt exakt nach den vorgeschlagenen Werten des hessischen Finanzministeriums, sodass sie im Ergebnis für die Stadt Gudensberg keine zusätzlichen Einnahmen generieren wird.
Die Tatsache, dass bisher erst rund 90 % der Datensätze vom Finanzamt an uns übermittelt wurden, hat uns dazu bewogen, in der Haushaltsplanung einen konservativen Ansatz zu wählen und die Mittelplanung bei der Grundsteuer B sogar um 20.000 € zu reduzieren. Dadurch können mögliche Einnahmeausfälle abgefedert werden, falls die fehlenden Datensätze unerwartet niedriger ausfallen.
Das Gesamtaufkommen für die Stadtkasse erhöht sich also nicht. Wenngleich das natürlich bedeutet, dass es bei der vom Land Hessen umgesetzten Reform einzelne Gewinner und Verlierer geben wird. Wir als Stadt Gudensberg werden jedoch an keiner zusätzlichen Belastung durch eine Erhöhung des Gesamtaufkommens beteiligt sein.
Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Gäste,
der Haushalt für das Jahr 2025 ist nicht nur eine nüchterne Übersicht über Einnahmen und Ausgaben, sondern vor allem ein Fahrplan für die kommenden Jahre – ein Fahrplan, der klar zeigt, wohin wir gemeinsam gehen wollen. Mit der Fortführung unserer Investitionen legen wir den Grundstein für eine zukunftsfähige und lebenswerte Stadt, in der sich alle Generationen zu Hause fühlen können.
Gerade in Zeiten, in denen Ressourcen knapp und Anforderungen hoch sind, setzen wir bewusst auf einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit unseren Mitteln. Unser Ziel ist es, auch in herausfordernden Zeiten in das Wohl unserer Bürgerinnen und Bürger zu investieren und die Lebensqualität in Gudensberg zu sichern und auszubauen.
Mit den Schwerpunkten auf der Förderung des Ehrenamts, der Vereine, des Sports und der sozialen Infrastruktur stärken wir das Fundament unserer Gemeinschaft. Wir wissen, dass unsere Stadt nur dann gedeihen kann, wenn wir gemeinsam Verantwortung übernehmen, Herausforderungen annehmen und zusammenarbeiten. Unsere Kinder, unsere Vereine und vor allem unser sozialer Zusammenhalt sind der wahre Wert von Gudensberg, und es ist unsere Aufgabe, diese Werte zu schützen und weiter zu fördern. Ich hoffe, das sehen sie in den anstehenden Beratungen ebenfalls und unterstützen diesen Plan.
Die in diesem Haushalt vorgesehenen Investitionen in unsere Infrastruktur, die Unterstützung unserer sozialen Projekte und die notwendigen Modernisierungen sind kein Selbstzweck, sondern dienen dem langfristigen Wohlstand und dem Zusammenhalt unserer Stadt. Wir investieren in die Zukunft, in die Lebensqualität und in das, was Gudensberg zu einem Ort macht, an dem sich Menschen zu Hause fühlen.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Engagement, gemeinsam mit uns die Weichen für eine lebendige und zukunftsfähige Stadt zu stellen. Lassen Sie uns weiterhin mit Zuversicht, Tatkraft und einem starken Gemeinschaftsgefühl an der Gestaltung unserer Stadt arbeiten.
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen unseren motivierten MitarbeiterInnen, die jeden Tag im Einsatz für die Bürgerinnen und Bürger unterwegs sind, sowie bei allen Ehrenamtlichen, die sich aus Überzeugung für das Wohl unserer Stadt und unserer Gemeinschaft einbringen.
Ich danke dem Magistrat für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit und auch Ihnen – den Stadtverordneten aller Fraktionen, die im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger oftmals schwierige Entscheidungen treffen müssen.
Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit und auf das, was wir gemeinsam im Jahr 2025 und darüber hinaus erreichen können.