hochwasserschutz

Baustart beim Goldbach-Regenrückhaltebecken


In kurzer Zeit hat Karl-Werner Heimrich von der Fa. Giebel-Bau, Eiterfeld, zum Baubeginn den Boden der Fläche, auf der das künftige Regenrückhaltebecken entstehen soll, abgeschoben. Am Rand der Wiese zum Neubaugebiet hin türmt sich der Mutterboden. Er kann andernorts gut gebraucht werden, sagt Jürgen Hempeler, der Projektleiter der städtischen Bauverwaltung.

Gemeinsam mit Planer Martin Heer sehen sich Bürgermeisterin Sina Best und Erster Stadtrat Günter Hempel den Plan an, nach dem das Becken in den kommenden Monaten entstehen soll. Dabei lobt die Bürgermeisterin das schnelle und unbürokratische Zusammenwirken aller beteiligten Stellen, das den Baustart bereits im November 2022 möglich gemacht habe.

„Der Problemdruck war da, das habe ich bei mehreren Veranstaltungen und vielen Gesprächen mit Bürger:innen in Maden gespürt“

Der Rathauschefin kommt es darauf an, die Hochwassergefahr für den Stadtteil so schnell und wirkungsvoll wie möglich zu bannen. Die städtischen Gremien haben die notwendigen Beschlüsse ebenso rasch gefasst wie Wasser- und Naturschutzbehörden ihre Prüfverfahren beschleunigt durchführten. Auch ein positives Signal des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zu Fördermitteln habe es schnell gegeben. Inzwischen liegt der Stadt ein vorläufiger Zuwendungsbescheid für die Förderung als „Klimaanpassungsmaßnahme“ vor.

Die Untersuchungen zur Starkregengefahrenkarte für den Goldbach hatten ergeben, dass der größte Teil des Goldbachzuflusses aus dem Bereich zwischen Gudensberg und Maden kommt. Somit wurde die Planung eines Rückhaltebeckens im Bereich der Alten Kläranlage Gudensberg als wirkungsvollste Maßnahme angesehen. Das Becken wird auf einem städtischen Grundstück mit einem Stauvolumen von rund 2.900 m³ als begrüntes Erdbecken errichtet. Durch eine Drosselung (Beschränkung des Abflusses) kann die bisherige Einleitemenge aus den Gebieten „Birnenallee und Umgebung“ und „Breslauer Straße/Schweriner Weg“ in den verrohrten Goldbach auf weniger als 10 % des bisherigen Volumens gesenkt werden.

Hintergrund: Zahl der Starkregenereignisse wächst

In den vergangenen Jahren kam es durch mehrere Starkregenereignisse zu Überflutungen in der Madener Ortslage. Von Starkregen wird gesprochen, wenn in kurzer Zeit und meist räumlich begrenzt sehr hohe Niederschlagsmengen auftreten. Solche Extremwetterereignisse werden mit voranschreitendem Klimawandel wahrscheinlich verstärkt vorkommen, da höhere Temperaturen intensivere Niederschlagsereignisse begünstigen.

Durch den Starkregen standen zahlreiche Madener Keller und Untergeschosse unter Wasser. Die Feuerwehr musste eingreifen. Als erste Gegenmaßnahme wurde das Einlaufbauwerk des Goldbaches am Madener Ortsrand mit einem speziellen Rost versehen, der verhindern soll, das mitgeschwemmtes Material, vor allem Astwerk und Stämme, den Einlauf blockiert und somit den Wasserabfluss verhindert.

Hochwasserschutz für Maden - So schnell ging’s